Ratgeber Kreuzbandriss

Informationen für Betroffene und Interessierte

Therapie des Kreuzbandrisses

Ein Kreuzbandriss heilt nicht von alleine, das heißt, dass die beiden Enden nicht von selbst miteinander verwachsen. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, die Stabilität des Knies wiederherzustellen. Welche Behandlungsmethode zum Tragen kommt, hängt u. a. von der Lebenssituation und den Ansprüchen des Patienten in Bezug auf seine Mobilität ab.

Die konservative Behandlung

In einigen Fällen, z. B. bei älteren Patienten, die keinen außergewöhnlichen sportlichen Leistungen mehr nachgehen wollen, wird ein Kreuzbandriss lediglich konservativ behandelt. Das bedeutet, dass das Kreuzband nicht ersetzt oder anderweitig repariert wird. In diesen Fällen wird versucht, durch ein effektives Muskelaufbautraining eine ausreichende Stabilität des Kniegelenks zu erreichen. I. d. R. müssen die Patienten mehrere Wochen lang eine stützende Beinschiene tragen. Liegen jedoch eine für den Patienten nicht akzeptable Instabilität des Knies oder weitere Verletzungen z. B. am Knochen vor, so ziehen die Ärzte i. d. R. eine Operation vor. Dies ist häufig bei jüngeren und/oder sportlich ambitionierten Betroffenen der Fall.

Verschiedene Implantate

Aufgrund der meist ausgefransten Enden und beschädigten Gefäße des gerissenen Bandes ist ein Zusammennähen der beiden Enden nur in sehr seltenen Fällen möglich und erfolgreich. Aus diesem Grund wird häufig auf eine Kreuzbandplastik zurückgegriffen. Hier kommen verschieden Verfahren zum Einsatz. Zunächst wird jedoch abgewartet, bis die Schwellung im Knie zurückgegangen ist. Erst dann kann eine Operation durchgeführt werden.

In den 1980er-Jahren galt ein Implantat aus Kunstfasern als bestmöglicher und stabilster Ersatz eines Kreuzbandes. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass diese nicht ausreichend fest am Knochen festwachsen und zu Abwehrreaktionen des Körpers führen. Mittlerweile werden die beschädigten Bänder vorwiegend durch körpereigene Sehnen ersetzt (Autotransplantation), z. B. aus Teilstücken der Sehne der Kniescheibe (Patella). Aus dem oberen Drittel dieser Sehne wird ein Stück entnommen und mithilfe von Schrauben am Knochen verankert. Mittlerweile können Schrauben eingesetzt werden, die nach einiger Zeit vom Körper abgebaut werden. Weiterhin können Ersatzsehnenteile aus der Semitendinosus-Sehne oder der Gracilis-Sehne entnommen werden.

Auch Spendersehnen können bei einem Kreuzbandriss eingesetzt werden (Allotransplantation). Dabei müssen diese jedoch vorher auf mögliche Krankheitserreger hin untersucht werden. Diese Untersuchungen sind sehr aufwendig. Außerdem kann es zu Abstoßungsreaktionen des Körpers kommen.

Allgemein lässt sich sagen, dass bis zu neun Monaten vergehen können, ehe die volle Belastbarkeit des Knies wiederhergestellt ist und bis zu 12 Monaten, ehe Spendersehnen komplett am Knochen angewachsen sind. In dieser Zeit erhalten die Patienten i. d. R. diverse Rehamaßnahmen wie Physio- und Sporttherapie.

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